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+VOHF ,BSSJFSF                                                                              +PCXPDIF EF
                                                                                                           September 2025




















          Was die Arbeit
          Was die Arbeit                                                                                                Foto: highwaystarz/stock.adobe.com

            in der Kita
            in der Kita















             ausmacht                                            In dieser Abwechslung sieht sie einen der großen Vorteile des
              ausmacht



                                                                 Berufs. Vom Wechseln der Windeln, über die Durchführung von
                                                                 Spiel- und Lernangeboten, bis hin zum Schreiben von Berichten
                                                                 und dem Führen von Eltern- und Entwicklungsgesprächen - Nicole

    S                                                            Peters ist oft Spielkameradin, Psychologin, Seelsorgerin und

                                                                 Lehrkraft in einem.
      Spielkameradin, Psychologe, Seelsorgerin, Lehrkraft: All das

                                                                 Darum geht es: Stärken der Kinder fördern
      wird Erziehern im Kindergartenalltag abverlangt. Über einen
      anspruchsvollen, erfüllenden und gesellschaftlich unverzicht-
                                                                 Der Kern ihrer Arbeit ist und bleibt dabei immer die individuelle
      baren Beruf.
      Die Arbeit als Erzieher: Das ist nicht viel mehr als Windeln wech-  Förderung der Kinder. «Früher wurden die Kinder von uns
                                                                 Erziehern bespielt, doch das hat sich stark gewandelt», sagt
      seln, Kaffee trinken und Sandburgen bauen, mag mancher denken.   Peters. «Heute haben wir Erzieher einen Bildungsauftrag.
      Über extreme Belastungen, Personalmangel, Überstunden und   Wir nehmen die Kinder mit, schauen, wo ihre Stärken, Wünsche
      unangemessene Bezahlung klagen derweil viele Fachkräfte. Wie   und Bedürfnisse liegen. Die Vielfalt, die sich in der Welt auftut, ist
      sieht der Arbeitsalltag in Kindertagesstätten also wirklich aus?   auch in der Kita deutlich spürbar.»

                                   In jedem Fall bunt, sagt Nicole   Erzieher tun also so viel mehr, als nur die Kinder zu hüten, bis die
                                    Peters. Die Erzieherin aus   Eltern mit ihrer Arbeit fertig sind. Dennoch sei die gesellschaftliche
                                    Mönchengladbach arbeitet     Anerkennung für das Berufsfeld häufig zu gering, beklagt Doreen
                                     seit mehr als 30 Jahren als   Siebernik, Funktionärin in der Gewerkschaft Erziehung und
                                     pädagogische Fachkraft in   Wissenschaft (GEW). Dabei sei die Phase bis zum achten Lebens -
                                     einer Kindertagesstätte:    jahr jene, in der Kinder am allermeisten lernen. «Deswegen braucht
                                     «Jeder Tag ist anders. Man   es in den Kitas gut ausgebildete Fachkräfte.»
                                     kann morgens etwas planen,
                                      das am Nachmittag schon    Fachkräfte in bestimmten Regionen
                                                                 dringend gesucht
                                      nicht mehr aktuell ist, weil
                                      sich die Bedürfnisse der   Die sind aber schwer zu finden. Mit Blick auf die gesamte
                                     Kinder verändert haben.»    Bundesrepublik spricht Siebernik von einem großen strukturellen
                                                                 Fachkräftemangel. «Bis zum Ende des Jahrzehnts werden wir noch
     Nicole Peters in einem Mitarbeitergespräch Foto:  Kirsten Neumann/dpa
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